das Gutshaus

curriculum vitae

14.Jhd erstmalige Erwähnung der Gutsanlage
1680 Errichtung des Herrenhauses  (Abmessung: 10 x 15m, 7 Achsen,in  Fachwerkbauweise wiederum auf Fundamenten eines Vorgängerhauses
1755

Bau es heutigen Herrenhauses unter Einbeziehung älterer Bauteile

 

1825 Verstaatlichung der Gutsanlage, Umwandlung zu einer Domäne
1888 grundlegende Sanierung
1945

zunächst kurzzeitig unter englischer Besatzung, anschließend unter russicher Besatzung.

Notunterkunft für Flüchtlinge (Unterbringung von ca. 20 Familien)

nach 1945 Umnutzung als Dorfgemeinschafthaus, Unterbringung der Bürgermeisterwohnung, einer Kneipe, einer Post, Eiersammelstelle, Konsum, Feuermeldestelle, Kindergarten, Einrichtung von 7 Wohneinheiten
1960 Anbauten im Bereich des Ostfllügels (Bühne und Sanitäranlagen am Saal)
1980er Erweiterung des zuvorgenannten Anbaus, Abbruch des hölzernen Wintergartens an der Südfassade und Errichtung eines massiven Neubaus an selber Postion
1990er Privatisierung
ab Ende der 90er  Leerstand und Vandalismus
2008 Eigentümerwechsel, Beginn grundlegender Sanierungsmaßnahmen

 Der Fachwerkbau (Stockwerkbauweise) als Dreiflügelanlage in Eichenholz wurde (d.) 1755  in  bestehender  Forn gebaut. Der Vorgängerbau d. 1688  blieb in Teilen ( Decken, Innenwände, Fassungsreste auf  Deckenbalken, südl. Keller) bis heute erhalten. 

An der Südseite / Vorderfront des Hauses befand sich mittig ein über fünf Achsen reichender Frontispitz mit zwei Fenstern; Dachhäuschen an den Dächern der Ost- und Westseite (je zwei) und an den Dächern der Nordflügel (je eines).

Die Ziegelsteine der Gefache waren mit Lehm vermauert und äußerlich mit Kalkmörtel verfugt. Das Gebäude hatte einen roten (Eisenoxid) Anstrich mit aufgemalten, weißen Fugen. Reste hiervon  lassen sich im Bereich der Traufe der Ostseite, sowie auf den Abdeckbrettern der Geschossdecke zur Nordseite nachweisen.

 

Zu beiden Seiten der Flügel befanden sich weiterhin noch je ein eingeschossiges Wirtschaftsgebäude welche von dem Park aus gesehen den gesammten Bau noch weitläufiger aussehen ließen. (östlicher Bau 1870 abgebrochen westlicher 1880)

Der Altbau von 1680

 

In den Neubau 1755 wurde der Vorgängerbau mit einbezogen.

Der südliche Keller lag vormals im Zentrum des Hauses; davon zeugen auch noch die alten Fundamente aus Feldsteinen die sich deutlich vom übrigen Fundament abheben; sie sind weit stärker, nach außen als Sichtmauerwerk ausbildet und gehen tiefer ins Erdreich.  Diese jetzt sichtbaren Fundamente befinden sich nun im innern des Hauses.

 

Die Deckenbalken der darüber befindlichen Geschosse und der Dachstuhl darüber sind in ihrer Ordnung belassen worden und durchgängig Nummeriert.

Auch sind an den Balken des Dachstuhles die Spuren des westlichen Walmes sichtbar.

Dieser Dachstuhl hebt sich insofern noch weiter ab, als dass dieser ausnahmslos aus Eiche besteht und nur grob behauen wurde.

Die Balkenköpfe sind offenbar als Teil eines fortlaufenen Gesimses ausgebildet ( heute durch den Traufkasten verdeckt)  ( Viertelstab/ Hohlkehle)

An den Deckenbalken im OG sind Fassungen sichtbar  die mit den jetzigen Bau nicht im Zusammenhang stehen, ausserdem die Formsprache des frühen 18. Jh wiederspiegeln.

 

Äußerlich sieht man dem streng symetrischen Bau kaum den einbezogenen Altbau an. Auf dem zweiten Blick erkennt man aber, dass sich die Aufteilung der Fensterachsen der Südseite im linken Bereich deutlich abhebt.

Durch neue Befunde hat sich nunmehr herausgestellt, dass der Altbau mindestens zwei Kellerräume hatte; der erhaltene auf der Südseite und einen gleichen auf der Nordseite.

Beide Keller hatten offensichtlich ein Tonnengewölbe,- heute hat der verbliebene Keller eine Balkendecke aus Eichenholz welche in diesem Jahr  durchweg erneuert werden mußte auch wieder in den Holzquerschnitten und in Eiche.

 

Die Abzimmerungen im Dachstuhl weisen einen Erker/ Frontispitz o.ä. auf, welcher sich allerdings auf der Nordseite befunden hat.

 

Holzquerschnitte: Ständer, Schwellen und Deckenbalken zwischen 30- 40 c, Riegel etwas weniger.

Material: ausnahmslos Eiche

 

Es hat sich nunmehr herausgestellt, dass auch das Erdgeschoss des Vorgängergebäudes in Fachwerk bestanden hat- die Fundamente allerdings scheinen wiederum ein Vorgänger des Vorgängers zu sein.

Die Fundamente haben durchweg eine Stärke von mindestens 70 cm, sind Beidseitig Glatt behauen und reichen mehr als 100cm ins Erdreich.

Es deutet darauf hin, dass das Gebäude Unterkellert gewesten ist.

 

Bei dem Neubau der Straße war zu erkennen, dass das Gelände um mindestens 50 cm tiefer lag als dies heute der Fall ist.

Das bestehenden Höhen sind- Gebäuderückseitig zumindest- auf der Höhe von 1750 anzunehmen.

 

 

Stark geschädigter Deckenbalkenkopf

Nordseite um 1680

 

stark geschädigter Balkenkopt, Altbau Nord. Eiche
stark geschädigter Balkenkopt, Altbau Nord. Eiche